Versorgungslücken komplexer Traumafolgestörungen
Menschen, die unter den Folgen früher Traumatisierungen leiden, haben oftmals einen höheren Versorgungsbedarf. Das derzeitige Gesundheitssystem sieht jedoch eine Obergrenze psychotherapeutischer Leistungen vor, mit der Folge, dass Betroffenen trotz bestehender Notwendigkeit weitere Therapie verwehrt wird. Eine fehlende Behandlung geht i.d.R. mit einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes und damit verbundener weiterer Kosten für das Gesundheitssystem einher. Die langfristige Versorgung von Traumaopfern ist in unserem Gesundheitssystem unzureichend abgebildet und wird derzeit nicht bedarfsgerecht erfasst.
Genau dieses Thema und dazugehörige Lücken in der Versorgung greift die Veranstaltung am 17. Juni 2021 auf. Wir möchten aufzeigen, welche Veränderungen unserer Ansicht nach notwendig wären und möchten dies mit Experten, Betroffenen und politisch Verantwortlichen kritisch konstruktiv diskutieren.
Livestream

Download Positionspapier
Im Folgenden finden Sie das Positionspapier zum Download:
Positionspapier aus Juni 2021
- Die derzeitige Psychotherapie-Richtlinie blendet die bedarfsgerechte Versorgung jenseits der Obergrenzen aus. Die derzeitige Praxis zeigt, dass bei Ausschöpfen der Obergrenzen Menschen, die unter komplexen Traumafolgesymptomen leiden, trotz akutem und behandlungsbedürftigem Krankheitswert keine Psychotherapie orientiert am Bedarf bekommen. Aufbauend auf dem Positionspapier aus August 2020 soll dieses Positionspapier die derzeitigen Notwendigkeiten, die ggfls. zeitnah umgesetzt werden könnten, skizzieren.
Positionspapier aus August 2020
- Unter Berücksichtigung der europäisch geforderten Zielsetzungen (und damit verbundenen Umsetzungskritik an Deutschland: vgl. Richtlinie2012/29/EU vom 25. Oktober 2012) soll dieses Positionspapier dazu beitragen, notwendige Hilfen für Betroffene, die Opfer von Gewalttaten in der Kindheit geworden sind, zeitnah in Deutschland umzusetzen. Insbesondere fokussieren wir hier den Bereich der chronischen Verläufe, die in Folge schwerster Traumatisierung auftreten. Es bestehen für Menschen, die langanhaltender körperlicher, psychischer und/oder sexualisierter Traumatisierung ausgesetzt waren, Versorgungslücken, (insbesondere über das derzeitige Psychotherapie -Richtlinienverfahren) die zeitnah geschlossen werden müssen. Hier muss auch die multiprofessionelle und psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen Berücksichtigung finden. Gemeinsam mit einem Kreis namhafter ExpertInnen und Fachgesellschaften aus dem Bereich der Psychotraumatologie setzen wir uns dafür ein, dass notwendige Hilfen für Betroffene in Deutschland umgesetzt und somit auch die Opferrechte gem. der EU –Forderungen gestärkt werden.
Download Adressliste
Im Folgenden finden Sie die auf der Veranstaltung gezeigte Adressliste der Patienten-, Pflege- und Bürgerbeauftragten der Bundesländer bzw. der fachlich zuständigen Ministerien:
Download Präsentationen
Im Folgenden finden Sie die auf der Veranstaltung gezeigten Präsentationen zum Download:

Hendrikje ter Balk
Suchttherapeutin (MA of. Sc., Sozialarbeiterin BA), mehrjährige Berufserfahrung im stationären Setting für Abhängigkeitserkrankungen (Schwerpunkt Traumafolgeerkrankungen (PTBS, kPTBS) sowie Persönlichkeitsstörungen.)

Priv. –Doz. Dr. Wolfgang Wöller
Ehemaliger Ärztlicher Direktor und Leitender Abteilungsarzt der Abteilung mit Schwerpunkt Traumafolgeerkrankungen und Essstörungen der Rhein- Klinik Bad Honnef

Dipl.-Psych. Martina Hahn
Niedergelassene Psychologische Psychotherapeutin (Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) mit dem Arbeitsschwerpunkt Behandlung komplexer Traumafolgestörungen; Spezielle Psychotraumatherapie (DeGPT); Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT); Lehrtherapeutin; Dozentin; Supervisorin; Selbsterfahrungsleiterin
